A – Z

Alle Filme des 9. Internationalen Filmfestivals Dortmund
 

 

A HUNGARIAN PASSPORT
Sandra Kogut, F 2001, 72`
Humorvoll dokumentiert die Brasilianerin Sandra Kogut die bürokratischen Absurditäten und die administrative Maschinerie, die ins Rollen kommt für einen ungarischen Pass.
Do. 3. April, 21.30 Uhr DKH

 

A LUCIA
Julia Lazarus und Ben Pointeker, A/I 2001, 10´
Der Film ist keine Hommage, weder an eine konkrete Person noch an eine film-, kunsthistorische Tradition. Die Aufnahmen, zeitverzögerte, sequenziell geschaltete singuläre Impressionen, produzieren und visualisieren unterschiedliche Zustandsformen der Leere: eine idyllische und zugleich nervöse Konzentration der Sinne. Den Bildern eingeschrieben ist eine stürmische Witterung sowie eine forcierte Körnung des Materials, während der zeitweise montierte Ton, ein Knistern und Knacksen, sowohl eine Dichte als auch Leere unterstützt.
Sa. 5. April, 21.30 Uhr DKH

 

AFGHANISTAN UNVEILED
Deutschlandpremiere
Brigitte Brault, Florent Milesi, Afg 2003, 52`
Die allererste Arbeit von afghanischen Kamerafrauen. Im Juli 2002, sieben Monate nach dem Ende der Taliban, wurde eine Gruppe von jungen Afghaninnen in Kabul als Kamerafrauen ausgebildet. Afghanische Frauen portraitieren Frauen und entdecken ihr eigenes Land.
Sa. 5. April, 12.30 Uhr DKH

 

ALLES ANDERS
Ina Weisse, D 2002, 19`
Ein Taxifahrer nimmt eine junge schwangere Frau mit nach Hause. Er ahnt nicht, dass sich sein Leben danach völlig verändert.
Fr. 4. April, 21.30 Uhr, DKH

 

AM SEE
Ulrike von Ribbeck, D 2002, 10`
In einer Familie, in der jeder einsam ist, kann man schon überleben als kleiner Junge, doch was wenn einmal ein Unglück passiert...
Fr. 4. April, 21.30 Uhr Camera

 

ANDERS-ARTIG
Christina Schindler, D 2001, 7`
Schon beim Schlüpfen stellen die Chamäleons fest: Einer von ihnen ist irgendwie anders! Nicht nur, dass er seine Farbe nicht an seine Umgebung anpassen kann, er verhält sich auch nicht so, wie man es von ihm erwartet. Als dann auch noch der Adler Jagd auf Beute macht, wird der Andersartige für alles Unglück verantwortlich gemacht. Eine wilde Hetzjagd durch den Dschungel beginnt...
Fr. 4. April, 21.30 Uhr, DKH

 

AUX FRONTIÈRES
Danielle Arbid F/B 2002, 60`
AUX FRONTIÈRES beginnt mit einer Sequenz, die den Grenzen Ägyptens und Israels entlang auf Super-8 gefilmt wurde. Die satten Farben, eine leicht bewegte Kadrage und eine ausgefeilte Tonspur sind Ausdruck der empathischen Distanz, wie sie allein Reisenden eigen ist. Vier Wochen lang umreiste Danielle Arbid - ursprünglich Libanesin und Kennerin der arabischen Welt - die Grenze zu Israel. Ihre Reise führte sie durch alle Nachbarländer ohne je israelischen Boden zu berühren. Die Begegnungen mit den Menschen, die sie dort trifft, zeichnen das Porträt einer aufgeriebenen Gesellschaft, die der Westen fleißig überhört.
Fr. 4. April, 14.30 Uhr DKH

 

BITTER
Tamara Tracz, GB/USA 2002, 4`
Es gibt etwas, das ich mir sage, mir immer wieder sage: "Sei nicht verbittert, Tamara", sage ich. "Sei nicht verbittert. Verbitterung macht alles nur schlimmer." Bitter ist ein kurzer tragikomischer Film über Verbitterung und Traurigkeit und Verwirrung. Er ist eine Mischung aus realer Handlung und animiertem Text, per Hand gemacht, mit Kamera und optischer Kopiermaschine.
Fr. 4. April, 21.30 Uhr DKH

 

BORDER
Annette Solakoglu, USA 2001, 8`
Stell dir vor, du gehst eine einsame, menschenleere Straße entlang, setzt immer einen Fuß vor den anderen. Der nächste Schritt bringt dich an einen anderen Ort, auch wenn Landschaft, Himmel und die Straße selbst sich nicht verändern. Ein eindringlicher Kurzfilm über die willkürlichen Linien, die wir auf der Erde gezogen haben.
Do. 3. April, 17.00 Uhr CineStar

 

CARGO
Laura Waddington, NL 2001, 29`
"In CARGO erzähle ich die Geschichte einer Reise, die ich auf einem Containerschiff gemacht habe. Gemeinsam mit einer Gruppe rumänischer und philippinischer Seeleute, die Frachtgüter in den Nahen Osten lieferten, blieb ich sechs Wochen auf dem Schiff. Die Seeleute durften das Schiff nicht verlassen und verbrachten ihre Tage damit zu warten, Karaoke zu singen und mir in einem kleinen Fernsehraum Geschichten zu erzählen. In Syrien waren die Häfen militärisches Sperrgebiet. Ich versteckte mich hinter einem Bullauge und filmte heimlich das Leben da draußen: ein Mann, der Holz stahl, ein Soldat, der vom Rand eines ausrangierten U-Bootes aus angelte. Später nahm ich sehr abstrakte Bilder auf und so entstand eine Schilderung zwischen Realität und Fiktion. Das war mein Weg, den Schwebezustand darzustellen, in dem diese Männer lebten." (Laura Waddington 2001)
Do. 3. April, 16.30 Uhr DKH

 

DAS IST KEIN LEBEN
Alia Arasoughly, Palästina 2001, 42`
Portrait von acht Palästinenserinnen unterschiedlicher sozialer und religiöser Herkunft, die versuchen inmitten des Krieges ein normales Leben zu führen. In ihren Lebenswirklichkeiten, in ihrem Schmerz ergründet der Film, wie Frauen Krieg erfahren und wie sie sich Frieden vorstellen. Die Porträtierten sind keine Ausnahmefrauen, keine Führungsfiguren oder Medienpersönlichkeiten: Sie sind Redakteurin, Theaterfrau, Bäuerin, Putzfrau, Boutiquebesitzerin, Studentin, Schülerin, Hausfrauen. Ihre gewöhnlichen, in den News zum Verschwinden gebrachten Leben, haben Nachrichtenwert.
Sa. 5. April, 10.30 Uhr DKH

 

DAS SCHLAFENDE MÄDCHEN
Corinna Schnitt, D 2001, 8‘
Mit einer einzigen Kamerakranfahrt wird dem Betrachter eine Einfamilienhaussiedlung präsentiert. Die Masse der hübschen Häuser hat den Charakter einer Modellplatte: ein sauberes Ideal, das aber gespenstisch verlassen wirkt. Erst am Ende des Filmes wird die aufgeladene Atmosphäre durch eine Stimme auf einem Anrufbeantworter unterbrochen. Die gesprochene Textsequenz gibt Aufschluss über aktuelle Lebensprobleme- und ideale: Es geht um Möglichkeiten der finanziellen Absicherung, um eine Erwerbsunfähigkeitsrente und einen Kugelschreiber
Fr. 4. April, 21.30 Uhr DKH

 

DAS TRIO
Hermine Huntgeburth, D 1997, 90`
Ein schwuler Taschendieb (Götz George), der gemeinsam mit seinem Geliebten und seiner Tochter (Jeanette Hain) klaut, muss sein Existenz neu überdenken, als der langjährige Lebenspartner stirbt und der jugendliche Nachfolger in ihrem Trio Begehrlichkeiten weckt.
Do. 3. April, 20.00 Uhr CineStar
Anschließend Filmgespräch mit der Darstellerin Jeanette Hain

 

DAUGHTER FROM DANANG
Oscar-Nominierung
Gail Dolgin, Franco Vincente, USA 2001, 80`
Als Tochter einer vietnamesischen Mutter und eines US-Soldaten wurde die 7jährige Hiep mit der "Operation Babylift" zur Adoption in die USA gebracht. Als Erwachsene reist sie erstmals in ihr Geburtsland, um ihre leibliche Familie zu treffen, muss aber bald erkennen, wie groß die kulturellen Unterschiede sind.
Sa. 5. April, 15.00 Uhr CineStar

 

DEADLY REMNANTS
Nelofer Pazira, CDN/AFG 2002, 24‘
Deadly Remnants ist ein Film über Landminen und Streubomben und ihre verheerende Wirkung. Die Streubombe teilt sich nach Abwurf aus dem Flugzeug in 202 einzelne Bomben auf, welche dann per Fallschirm zu Boden schweben. Zwischen 5 und 30 Prozent dieser Bomben explodieren nicht. Diese unkalkulierbaren Waffen liegen dann auf dem Erdboden oder leicht unter der Oberfläche. Sie sind gelb, haben also dieselbe Farbe wie die Care-Pakete, die auch aus Flugzeugen abgeworfen werden. Meist von Kindern werden die Streubomben aufgehoben - Hunderte, vielleicht sogar Tausende wurden dadurch getötet oder verletzt.
Der Film erzählt auch die Geschichte von Nelofer Paziras Rückkehr nach Afghanistan nach jahrelangem Exil in Kanada. Sie erzählt von der Situation nach dem Taliban-Regime und den Herausforderungen für das Land und seine Leute.

 

DE L´AUTRE CÔTÉ
Chantal Akerman, B 2002, 99`
Der Film spielt in der Grenzregion zwischen Mexiko und den USA und ist eine brillante Analyse der Situation der Menschen dort und der verschiedenen Formen von Angst auf beiden Seiten der Grenze.
Do. 3. April, 17.00 Uhr CineStar

 

DER FREIE MENSCH
Sylvie Boisseau, Frank Westermeyer, D 2001, 3`
Das Leben ist voller Entscheidungen.
Fr. 4. April, 21.30 Uhr DKH

 

DER FREUND DER FRISEUSE
Catharina Deus, D 2002, 13`
Jozef sucht seine Freundin Ingeborga, um ihr zu sagen, dass er sie verlassen will. Er ärgert sich, es regnet, und er betrinkt sich. Dann findet er sie, fönend. Eine kleine Hommage an das Leiden.
Fr. 4. April, 21.30 Uhr DKH

 

DER UNSICHTBARE STACHELDRAHT
Eva Kroll, D 1951, 12’
Familie Schulze stammt aus Deutschland, Familie Jones aus den USA. Sie treffen aufeinander im Nachkriegsdeutschland des Jahres 1951. Jeder hat seine eigenen Angewohnheiten und Lebensweisen. Langsam kommt Mann/Frau sich näher. Die Männer diskutieren über Politik, während die Frauen Kochrezepte austauschen. Auf unterhaltsame Weise wird das Problem der deutsch-amerikanischen Verständigung beleuchtet und ein Ausweg aus dem Wirrwarr der gegenseitigen Vorurteile und Missverständnisse angeboten.
So. 6. April, 11.00 Uhr DKH

 

DIE KATASTROPHE
Leni Fischer, D 1930, 5`
Der Zeichentrickfilm wirbt für das Waschmittel „Famos" der Seifenfabriken Riesa-Gröba und Düsseldorf. Die Zwischentitel sind in Sütterlin-Schrift gehalten. Es wird der Waschtag einer deutschen Hausfrau gezeigt, die nach althergebrachter Art die Wäsche zum Bleichen auf die Wiese legt. Leider spazieren Hühner über die Wäsche und hinterlassen unliebsame Schmutzspuren. Die gesamte Arbeit war umsonst. Die Sonne als Zeugin des Geschehens empfiehlt das Bleichmittel „Famos", das über Nacht im Waschtrog die Wäsche bleicht, so dass diese am Tag auf der Leine trocknen kann.
Fr. 4. April, 21.30 Uhr DKH

 

DIE KROKODILE DER FAMILIE WANDAOGO
Deutschlandpremiere
Britta Wandaogo, D 2003, 62`
Ein Stück Familiengeschichte erzählt aus der Augenhöhe der Wandaogo-Kinder. Die Regisseurin, ihr Mann und ihre Tochter machen sich in Afrika auf die Suche nach den Erzählungen der Vorfahren. "Die Wandaogos waren einst eine Königsfamilie in Burkina Faso und ihre Schutzherren und Glücksbringer die Krokodile. Für die 'Alten' am Krokodilsee sind die Opferzeremonien Teil ihres Lebens und Würdigung der Krokodile. 'Die Krokodile, das sind unsere Urgrossväter.....', sagen sie. 'Mit unserer Tochter Kaddi reisen wir jeden Winter auf den Hof der Familie. Das einstige Königsleben geht lebensbestimmenderen Verpflichtungen nach. Für unsere Kölner Kleinfamilienidylle bedeutet das Aufeinandertreffen von Fremdem und Vertrautem auf jeder Reise Komplikation und Hindernis.“ (Britta Wandaogo)
Fr. 4. April, 17.00 Uhr CineStar

 

DIE KÜMMELTÜRKIN GEHT
Jeanine Meerapfel, D 1985, 88`
Der Film aus dem Jahr 1985 stellt dem damaligen Schlagwort „Ausländerproblem“ die Realität eines Einzelschicksals entgegen: Melek, eine 38jährige Türkin, verlässt nach 14 Jahren West- Berlin und kehrt in ihre Heimat zurück. Melek passt schlecht in das Klischee von der unterdrückten türkischen Frau. Sie ist selbstbewusst, klug, realistisch; mit einem Lächeln auf dem Mund und Trauer in den Augen. Und doch haben die Jahre der erfolglosen Versuche, der Enttäuschungen und Demütigungen und des sich Anpassenmüssens die temperamentvolle Frau schließlich zermürbt. Mit riesigen Koffern und unbeirrbarer Zuversicht auf eine bessere Zukunft in der Heimat kehrt sie in die Türkei zurück. Der Film über Melek ist schwer zu etikettieren: eine Mischung aus dokumentarischen und nachinszenierten Szenen der Berliner Zeit Meleks, aus Assoziationen und Bildern über Berlin und Istanbul. Es ist ein Versuch, die unsichtbaren Verletzungen zu beschreiben, die eine, “Gastarbeiterin“ nach 14 Jahren in Deutschland gezeichnet haben.
Der Film ist das Portrait einer unüblichen Frau, einer Überlebenskünstlerin, die uns zwingt, die Vorstellungen, die wir von einer „typischen“ Türkin haben, zu überprüfen.
So. 6. April, 14.30 Uhr DKH

 

DIM SUM
Jane Wong, GB 2002, 36`
Liverpool, England. Ein chinesischer Lebensmittelladen. Dort sitzen drei chinesische Frauen und machen Jiaozi, gefüllte Teigtaschen. Eine der Frauen ist die Mutter der Filmemacherin Jane Wong. Sie reden über Traditionen, Familie und Männer. Vor dem Hintergrund des Lebensmittelladens und des Stadtbildes von Liverpool erschließt sich über humorvolle Betrachtungen das tägliche Leben dieser Frauen und die Art, wie sie ihr Schicksal annehmen.
Fr. 4. April, 16.30 DKH

 

DOG
Suzie Templeton, GB 2001, 5`
Ein kleiner Junge möchte gerne erfahren, wie seine Mutter gestorben ist. Aus Rücksicht aufeinander, behalten er und sein Vater ihren Schmerz für sich, doch langsam beginnt er sie innerlich aufzufressen.
Sa. 5. April, 21.45 Uhr Camera

 

DOMESTIC
Suzi Ewing, GB 2002, 12`
DOMESTIC ist ein Kurzfilm über Barry, einen Mann, der Schwierigkeiten damit hat, sich mit seiner Arbeitslosigkeit abzufinden. Um seine frühere Arbeitszeit totzuschlagen, bricht er in fremde Häuser ein und macht sie sauber. Durch diesen Reinigungs- und für Barry reinigenden Prozess erhält sein Leben einen neuen Sinn und er die Kraft, sich seiner Situation zu stellen. Und dann wird er unfreiwillig zum guten Geist im konfusen Leben eines fremden Paares.
Fr. 4. April, 21.30 Uhr DKH

 

EIN DACH ÜBER DEM KOPF
Eva Kroll, D 1950, 15’
Ein Metallarbeiter, haust mit Frau und Kind in einer mehr als primitiven Wohnung, die in einem einsturzgefährdeten Haus liegt. Er weiß, dass er so nicht wohnen bleiben kann, aber er sieht auch keinen Weg etwas daran zu ändern. Deprimiert schlendert er durch die Stadt: überall entstehen Neubauten, Geschäfte schießen aus dem Boden, aber nichts wird getan, den Menschen in Notunterkünften und unzulänglichen Wohnungen zu helfen. Seine Suche nach Unterstützung beim Hausbau bringt ihn nicht weit, da er hat keine Sicherheiten zu bieten hat, um die erforderlichen Kredite zu bekommen. Dann sieht er mit Staunen einen Neubau in einer neuartigen Bauweise.
So. 6. April, 11.00 Uhr DKH

 

EINS ZU EINS - GESCHICHTE GLÜCKLICHER TAGE
Natalie Muntermann, D 2002, 20`
Der Wuppertaler Park „Eigenheim und Garten" ist der älteste seiner Art. 37 verschiedene Fertighaus-Hersteller haben sich zusammengeschlossen und stellen über 50 Musterhäuser zur Schau.Der Film zeigt, auf welche Weise der Traum vom eigenen Haus im Musterhaus-Park in Szene gesetzt wird. Der bürgerliche Lebensentwurf wird als Modell im Maßstab 1:1 vorgebaut und vorgelebt. Das Dorf funktioniert als große Bühne: Auf dem Spielplan steht "Der Traum vom eigenen Haus" in verschiedenen Variationen.
Fr. 4. April, 21.30 Uhr DKH

 

EIN TRAUM VON KABUL
Wilma Kiener, Dieter Matzka, D 1996, 80`
1972 waren sie alle noch blutjung. Sie kamen aus Europa, Amerika, Australien und waren der Ansicht, dass die Kultur ihrer Väter außer noch mehr Kühlschränken und dem Vietnamkrieg nichts zu bieten hatte. In Kabul wollten sie als friedliche, gerechtere Menschen leben. Mehr als zwanzig Jahre später besuchten die Filmemacher das verlorene Paradies der Blumenkinder. Der Dokumentarfilm EIN TRAUM VON KABUL zeichnet die Geschichte dieser europäischen, australischen und amerikanischen Jugendlichen nach: der Zeithintergrund der Blumenkinder, ihre Ideale und Hoffnungen und dagegen die ungeschminkte Realität des heutigen Kabul.
Fr. 4. April, 15.00 Uhr CineStar

  

ER PFEIFT DRAUF
Eva Kroll, D 1952, 12’
Zum 21. Geburtstag lädt der Stadtrat die nun volljährigen Mitbürger zu einer Feier. Nachdem der junge Mann zunächst drauf pfeift, lernt er schließlich seine Rechte wahrzunehmen, was entgegen der vorherschenden Ohne-mich-Haltung vorbildlich ist.
So. 6. April, 11.00 Uhr DKH

 

EUROPLEX
Ursula Biemann, CH 2003, 20`
EUROPLEX spürt verschiedene grenzüberschrei-tende Aktivitäten im spanisch-marokkanischen Grenzgebiet auf und versucht diese verborgenen Pfade sichtbar zu machen. Das Video folgt drei Gruppen bei ihren wiederholten Gängen durch den Kontrollpunkt zur spanischen Enklave: den unter mehreren Lagen Kleidung schwitzenden Schmugglerinnen, den täglich pendelnden "domésticas", den Hausangestellten, die durch das Hin und Her zwischen den Zeitzonen quasi zu Zeitreisenden werden und den Marokkanerinnen, die in den transnationalen Zonen in Nordafrika für den europäischen Markt arbeiten.
Fr. 4. April, 14.30 Uhr DKH

 

FRÜHEHE
Edith Carlmar, NOR 1959, 95`
Die 20jährige Liv Ullman in ihrer ersten Hauptrolle spielt die junge Gert, die auf die schiefe Bahn gerät. Ein braver Student verliebt sich in das revoltierende Mädchen und bringt sie zur ‚Rettung' auf eine einsame Berghütte. Witziger Genremix aus Heimat- und Sittenfilm.
So. 6. April, 12.30 Uhr DKH

 

GOOD HUSBAND DEAR SON
Heddy Honigmann, NL 2001, 50`
In den Hügeln um Sarajewo liegt das bosnische Dorf Ahatovici. Wahrend des Krieges in Ex-Jugoslawien fiel Ahatovici in serbische Hände. 1992 wurden 80 Prozent der männlichen Bevölkerung gefangen genommen und auf grausame Weise ermordet. Das Dorf wurde bis auf die Grundfesten niedergebrannt. Frauen und Kinder blieben verschont. Erzählt wird von Erinnerungen, die an einer wieder gefundenen Uhr haften, einem Apfelbaum, Maurerwerkzeug oder T-Shirt. Stück für Stück eröffnen diese Erinnerungen ein Bild der zerstörten Gemeinschaft.
Sa. 5. April, 18.00 DKH

 

HER GRANDMOTHER’S GIFT
Emily Hubley, USA 1995, 5`
In dem Film, der von Emily Hubleys eigener Mutter, Faith Hubley, erzählt wird, spricht eine Großmutter mit ihrer Enkelin über die Menstruation. Sie untersucht die Mythen und Praktiken vergangener Zeiten, berichtet aber auch über ihr eigenes Trauma und ihre Ängste, die sie als junges Mädchen durchlebte. Indem sie die Beziehung zwischen ihrer Periode und dem Mondzyklus erklärt, hilft sie dem Mädchen zu verstehen, dass es sich vor der Menstruation nicht fürchten muss, sondern dass sie vielmehr die Grundlage zur Schaffung neuen Lebens ist. Bilder eines Traditionstransfers von Generation zu Generation.
Sa. 5. April, 15.00 Uhr CineStar

 

HIMMEL FLUGZEUG MÄDCHEN
Vera Storozheva, RUS 2002, 84`
Eine Geschichte wie diese passiert jedem Menschen nur einmal in seinem Leben. Ganz zufällig, zur falschen Zeit und am falschen Ort taucht "das schönste Mädchen von ganz Moskau und Umgebung" auf. Sie spaziert geradewegs in Georgis vorausgeplantes und geordnetes Leben. Lara ist sonderbar, sie ist unbegreiflich und sie gleicht niemandem, den er zuvor kennen gelernt hat. Sie ist eine Chamäleonfigur. Als Stewardess findet sie sich stets an Zwischen- und Durchgangsorten wieder, auf Flughäfen, deren Namen sie schon nicht mehr erinnert, in Hotels, Wartesälen oder vor Metrostationen. Sie findet das Leben zu kurz, um es zu verschlafen, und ist permanent im Aufbruch.
Sa. 5. April, 17.45 Uhr Camera

 

HINTER DER KAMERA
Joanna Maxellon, D/ISR 2002, 18`
HINTER DER KAMERA ist ein Essayfilm der auf Dokumentaraufnahmen aus den Dreißiger Jahren basiert. Das aus heutiger Sicht ungewöhnliche Filmmaterial war sechzig Jahre in einem Karton im Keller vergessen. Vermittels der Aufnahmen des Alltagslebens der jüdischen Familie und in den unspektakulären Bildern, wie Picknick und Hochzeit, oder Urlaub sieht man wie sich das Leben aufgrund der politischen Lage langsam verändert. Die subtile Bedrohung nimmt man mit den Augen der jungen Frau wahr, die unbekümmert ihre Jugend genießen will und noch ganz im Gegensatz zu der Person steht, die in ihren späteren Tagebucheintragungen von Berufsverbot und Zwangsumzug spricht. Die Aufnahmen sind zwischen 1927 und 1936 entstanden.
Fr. 4. April 17.00 Uhr CineStar

 

HINTERLAND
Esther Johnson, GB 2002, 12`
In HINTERLAND geht es um die Mitglieder der Gemeinde von Skipsea am South Cliff in East Yorkshire, um kleine Begebenheiten aus ihrem Leben, die der Film untersucht und beleuchtet. Ihr Zuhause ist dieses von starker Erosion betroffene Gebiet an der englischen Ostküste, massiv bedroht vom immer weiter vordringenden Klippenrand. An einem solchen Ort ist ein Gefühl von Paranoia und Bedrohung allgegenwärtig.
Sa. 5. April, 21.30 Uhr DKH

 

HOME
Andrijana Stojkovic, YU 1996, 8`
Ein altes Ehepaar bemüht sich unter außergewöhnlichen Umständen nach Kräften um ein gemütliches Zuhause.
Mi.2.April, 20.00 Uhr und So. 6. April, 17.00 Uhr CineStar

 

HOPE TO RETURN
Fariba Jamali Nemati, IR 2002, 19`
Eine afghanische Schule im Iranischen Exil. Einige der Mädchen verabschieden sich von den Mitschülerinnen und Lehrerinnen. Sie kehren mit ihren Familien zurück nach Afghanistan mit der Hoffnung, dass sie sich ein neues Leben aufbauen können. Für einige der Jüngeren, die im Iran geboren sind, ist es das erste Mal, dass sie ihre Heimat betreten.
Fr. 4. April, 12.30 Uhr DKH

 

HYSTERICAL BLINDNESS
Deutschlandpremiere
Mira Nair, USA 2002, 96`
Gena Rowlands, Juliette Lewis und Uma Thurman, die für ihre Rolle den Golden Globe 2003 erhielt, spielen die Protagonistinnen in einem intimen Charakterdrama: drei Frauen aus der Arbeiterklasse – zwei beste Freundinnen, Ende zwanzig, und eine ältere Frau, die Mutter einer der beiden Freundinnen – versuchen in den 80er Jahren in Bayonne, New Jersey, sich eine Beziehung aufzubauen und ihrem Leben in den kulturellen Begrenzungen der industriell geprägten Kleinstadt einen Sinn zu geben. In einer äußerst beschränkten Welt aus Reihenhäusern, Esslokalen und einer Bar gehen die Frauen auf „Männerfang“. Die beiden jüngeren greifen in ihrem unaufhörlichen Versuch „Mr. Perfect“ zu finden zu erniedrigenden und verzweifelten Maßnahmen – und begnügen sich allzu oft mit Männern, die kein Interesse haben an einer langfristigen Beziehung mit jemandem, den sie als abgestumpftes Barflittchen ansehen. Ironischerweise ist es die ältere der Frauen, der es gelingt, ihr Glück mit einem pensionierten Witwer zu finden, dem sie in dem Esslokal begegnet, wo sie als Kellnerin arbeitet. Ihre Tochter steht dieser Romanze anfangs skeptisch gegenüber, doch schließlich bringt sie die beiden näher zusammen.
Sa. 5. April, 19.30 Uhr DKH

 

IF YOU LIVED HERE, YOU'D BE HOME BY NOW
Diane Bonder, USA 2001, 15‘
Ein Film über Landstreitigkeiten, über das Verhältnis von öffentlichem und privatem Raum im Kleinstadt-Amerika und ein Film über das Konzept Heimat bzw. Zuhause.
Fr. 4. April, 21.30 Uhr DKH

 

IMA
Caterina Klusemann, D/USA/I 2001, 58`
Vier Frauen dreier Generationen: Großmutter, Mutter und zwei Töchter, darunter die Regisseurin. Noch vor einigen Jahren glaubte sie, aus einer katholischen Familie venezolanisch-polnischer Herkunft zu stammen. Aufgrund von Beobachtungen, Gesprächen und abgerungenen Bekenntnissen kommt schließlich ans Licht, dass ihre Großmutter und Mutter jüdische Überlebende des Holocausts sind.
Fr. 4. April, 16.30 Uhr DKH

 

IM FILMATELIER
Gerda Otto, Hedwig Otto, D 1927, 5’
Ein Werbefilm für Aspirin. Eine „an Kopfschmerzen leidende Lady" soll die Einnahme von Aspirin-Tabletten demonstrieren. Doch der Regisseur ist nicht zufrieden mit ihrer Darstellungskunst. Er zeigt ihr, wie man es richtig macht. Dieses frühe Beispiel eines Puppentrickfilms zeichnet sich durch Liebe zum Detail aus. Die Tablettenpackung und die sie haltenden Hände sind Realaufnahmen. Gestaltung und Animation der Puppen geben ein eindrucksvolles Zeugnis für die Professionalität der beiden Schwestern Gerda und Hedwig Otto in diesem Genre.
Fr. 4. April, 21.30 Uhr DKH

 

IT´S MY LIFE
Nataliya Berezovaya, RUS 2000, 3’
Ein kleines Schweinchen erzählt uns die Geschichte seines Lebens.
Fr. 4. April, 21.30 Uhr DKH

 

KATHERINE
Elly Heuss-Knapp, Rudi Klemm, D 1938, 2‘
Der Plakatmaler Kunterbunt sucht ein Modell für ein Nivea-Plakat. Aber sein Kollege ist unrasiert und ungepflegt und daher ungeeignet als Modell. Es meldet sich eine Dame, die dank Nivea immer gepflegt ist, und sie wird auch sofort engagiert.
Fr. 4. April, 21.30 Uhr DKH

 

LA FIANCÉE
Annie Zorz, F 1974, 26`
LA FIANCÉE ist ein ethnographischer Film und wurde im Norden Afghanistans gedreht. Er zeigt die Hochzeitsvorbereitungen eines 15-jährigen Mädchens. Sie wird einen viel älteren Mann heiraten und dessen zweite Ehefrau sein. Da sie sehr jung und schüchtern ist, spricht sie auch nicht selbst, sondern lässt ihre 17-jährige Cousine Fatima, die auch bereits seit zwei Jahren verheiratet ist, von ihrer Kindheit und der anstehenden Hochzeit erzählen.
Sa. 5. April, 20.00 Uhr Petri Kirche

 

LA MAISON DE CARTON
Isabelle Martin, B 2000, 13`
In einem Haus fragt sich eine Mutter, ob sie endlich einen Ort für sich allein haben wird, klammert sich eine Tochter an ihre kleine Welt und begnügt sich ein Vater damit, Sandburgen zu bauen. Aber werden sie schließlich wagen, es zu verlassen?
Sa. 5. April, 21.30 Uhr DKH

 

LEB WOHL
Florencia Hurtado, D 2002, 13`
In Gedanken schreibt Florencia, eine Mexikanerin, Briefe an ihre tote Mutter. Sie beschreibt ihrer Mutter ihr neues Leben in einem fremden Land, in Deutschland. Ganz anders und vielleicht doch ein bisschen so, wie ihre Mutter sich das gewünscht hat. Florencia schildert ihre Ohnmacht und ihre Abhängigkeit in der ersten Zeit und wie sie lernt, sich ihren Problemen zu stellen.
So. 6. April, 14.30 Uhr DKH

 

LES PETITES COULEURS
Jessica Plattner, CH 2002, 94`
Die Friseuse Christelle (Anouk Grinberg) verläßt ihren gewalttätigen Mann und landet im Fernfahrermotel ‚Le Galaxy'. Mona, die Chefin, nimmt sie unter ihre Fittiche. Zwischen Handelsvertretern und LKW-Fahrern frönen sie gemeinsam ihrer Leidenschaft für die Seifenoper ‚Le Ranch de l'Amour' und blicken gemeinsam in eine rosarote Zukunft.
Fr. 4. April, 20.00 Uhr CineStar

 

LE TROP PETIT PRINCE
Zoia Trofimova, F 2002, 7`
Ein sehr kleiner Junge bemüht sich den ganzen Tag lang, die schmutzige Sonne zu säubern.
Do. 3. April, 19.30 Uhr DKH

 

LETTER TO AMERICA
Iglika Trivonova, BG/NL/H 2001, 88`
„Das Leben vergeht wie ein Schatten ..." Nur an diese erste Zeile des alten Volkslieds, von dem man früher glaubte, es könne die Toten wieder zum Leben erwecken, kann Ivan sich noch erinnern. Früher hatte der junge Mann es immer mit seinem besten Freund Kamen gesungen, der jetzt in einem amerikanischen Krankenhaus zwischen Leben und Tod schwebt. Als er kein Visum erhält, um Kamen zu besuchen, macht der einfühlsame Ivan sich auf die Suche nach dem vergessenen Lied.
Fr. 4. April, 17.45 Uhr Camera

 

LITTLE BO POOP
Wendy Griffiths, GB 2001, 7‘
Als ihre Schafe beschließen, in die große Stadt zu ziehen, bleibt Bo Poop nichts anderes übrig, als mit ihnen zu gehen. Und so findet sie sich bald in einer ungewohnten und bedrohlichen Umgebung wieder.
Fr. 4. April, 21.30 Uhr DKH

 

LITTLE DICKIE
Anita McCee, CDN 2002, 7‘
Ein geheimnisvoller Cowboy reitet in die Stadt, betritt den Saloon und bestellt einen Whisky. Er trinkt schweigend. Eine geheimnisvolle Frau kommt an die Bar und versucht ein wenig zu plaudern. Auf ihre Frage: „Was muss ein Mädchen hier für ein wenig Unterhaltung tun“ bekommt sie mehr als sie erwartet hatte.
Fr. 4. April, 21.30 Uhr DKH

 

MEIN KLEINES KIND
Katja Baumgarten, D 2001, 88`
Ultraschalluntersuchung in der Mitte der Schwangerschaft.
Diagnose: komplexes Fehlbildungssyndrom. Die Mutter muss entscheiden. Die sofortige Beendigung der Schwangerschaft sei in einer solchen Situation der übliche Weg, meint der Facharzt. Der autobiografische Dokumentarfilm handelt vom Dasein, von Geburt und von der schweren Entscheidung, über die Dauer des Lebens und die Bedingungen des Todes eines Kinder entscheiden zu müssen.
So. 6. April, 16.30 Uhr DKH

 

MÉMOIRES INCERTAINES
Michale Boganim, F/GB 2002, 36`
Von London bis Paris, irgendwo zwischen zwei Zeitabschnitten, versucht eine junge Frau, sich ein Bild von ihrem verstorbenen Onkel zu machen, dessen bewegtes Leben schon legendäre Züge angenommen hat. Jedes Familienmitglied erzählt eine andere Geschichte über diese geheimnisvolle Persönlichkeit. Von Archiv zu Archiv, über Worte zu Bildern, hin zu den gnadenlos verwirrten Fäden der Erinnerung ist MÉMOIRES INCERTAINES eine poetische Forschungsreise, auf der die Forscherin mit einer nichts zu erschütternden Hartnäckigkeit den Erinnerungen bis ins Herz eines Labyrinthes nachjagt, in dem sich all die verschiedenen Geschichten verwirren.
Sa. 5. April, 16.30 Uhr DKH

 

MEXICO CITY
Christiane Lilge, D 2000, 5`
„Die Menschen interessieren mich nicht. Mich interessiert das Ambiente, das Genre, die Nische. Mich interessiert das Allgemeine und das Gültige. Die Zwischenmenschen, die langweilen mich." Eine Zustandsbeschreibung.
Sa. 5. April, 21.30 Uhr DKH

 

MY DOLL AND ME
Parivash Nazarieh, IR 1999, 13`
Ein einsames kleines Mädchen nimmt gemeinsam mit seiner Puppe die Ereignisse in der Welt der Erwachsenen aus seiner eigenen, kindlichen Perspektive wahr.
Do. 3. April, 21.45 Uhr Camera

 

MY LIFE WITHOUT ME
Isabel Coixet, E/CND 2002, 100`
Ann (Sarah Polly) ist 23. Sie hat zwei Töchter, einen netten Ehemann, der meistens arbeitslos ist, eine Mutter, die alle Welt hasst, und einen Vater, der die letzten zehn Jahre im Gefängnis verbracht hat. . Mit ihrer Familie lebt sie in einem Wohnwagen auf dem Grundstück ihrer Mutter (Debby Harry) in einem Vorort von Vancouver. Ihr eintöniges Leben nimmt eine radikale Wendung, als sie bei einer ärztlichen Untersuchung erfährt, dass sie nur noch kurze Zeit zu leben hat - höchstens noch zwei Monate. Sie legt eine Liste an mit den Dingen, die sie vor ihrem Tod noch tun will, wobei die Eintragungen recht unterschiedlich sind - reichen sie doch von „immer genau sagen, was ich denke" bis hin zu „falsche Fingernägel tragen". Zu ihrer eigenen Überraschung entwickelt Ann eine Lebenslust, die sie bisher nicht kannte.
Mi.2.April, 20.00 Uhr und So. 6. April, 20.00 Uhr CineStar

 

MY TERRORIST
Yulie Cohen Gerstel, ISR 2002, 58`
Die siebziger Jahre. Ein Mädchen, das ein mutiges Kind sein möchte. Das davon träumt, ein Offizier der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte zu werden. Das stolz ist und eine große Patriotin und das 1978 bei einem Terroranschlag der Volksfront für die Befreiung Palästinas auf die Crew eines El-Al-Fluges in London angeschossen und verwundet wird. Das Mädchen ist zur Frau herangewachsen und hat heute selbst Töchter. Heute bedeutet Patriotismus für sie, den Versuch zu wagen, sich mit dem Terroristen auszusöhnen, der sie vor 22 Jahren angeschossen hat und seine Strafe noch immer in einem britischen Gefängnis absitzt.
Sa. 5. April, 10.30 Uhr DKH

 

NOMADES AFGHANS
Ella Maillart, CH 1932, 30`
In den 30er Jahren filmte Ella Maillart, die große Reisende, Journalistin und Fotografin ihre Expedition mit der Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach durch Afghanistan. Dieser Reiseberichts nimmt uns mit in eine vergangene Welt als Afghanistan noch ein Traumland war.
Stummfilm mit Klavierbegleitung von Joachim Bärenz
Zur Einführung liest Jeanette Hain aus dem Buch
„Alle Wege sind offen“ ( Annemarie Schwarzenbach)
Sa. 5. April, 19.00 Uhr Petri Kirche

 

ON EDGE
Maria Lappalainen, FIN 2002, 55`
Fünf Jungen in einem russischen Erziehungsheim, keiner von ihnen älter als 15 Jahre: Sie haben gestohlen, vergewaltigt und getötet. Die Zeit im Heim bedeutet für sie eine Auszeit vom Elend. Sie sprechen über ihre Vergangenheit in zerstörten Familien, über Träume und eine ungewisse Zukunft. Regisseurin Maria Lappalainen kommt ihren jungen Protagonisten ganz nah, ohne dabei die Position der stillen Beobachterin zu verlassen.
Do. 3. April, 13.00 Uhr DKH

 

OUR BURMESE DAYS
Lindsey Merrison, USA 1996, 90`
Sally Merrison, die ihre Vergangenheit so sehr verleugnete, dass sie ihren Kindern erzählte, sie stamme aus Wales, ist die Hauptfigur des Dokumentarfilms ihrer Tochter Sie kehrt mit ihr in ihre Heimat Burma zurück. Nachdem Sally und ihr Bruder Bill sich ein Leben in England aufgebaut haben, besuchen sie jetzt zum ersten Mal seit ihrer Kindheit das Land ihrer Geburt. Ihre gegensätzlichen Meinungen über das Erinnern, Identität und ihre eurasische Herkunft bilden einen unauflöslichen Dialog, der ihre persönliche Geschichte und die Geschichte Burmas wiederspiegelt.
Do. 3. April, 19.30 DKH

 

PASO INVERSO - ARGENTINA, NOS VAMOS
Claudia Lorenz, CH 2002, 37`
Seit Argentinien einen wirtschaftlichen und sozialen Absturz erlebt, wollen viele Menschen das Land verlassen. PASO INVERSO erzählt die Geschichte von Argentinierinnen und Argentiniern, die sich auf ihre Schweizer Wurzeln berufen, um der Hoffnungslosigkeit in ihrem Land zu entfliehen. Auf eine bessere Zukunft hoffend, wollen sie in die Heimat ihrer Vorfahren zurückkehren.
Do. 3. April, 14.30 Uhr DKH

 

POST MARK LICK
Sonia Bridge, GB 2002, 4`
In POST MARK LICK geht es um die materielle Form der Briefmarke und die flüchtigen Schilderungen auf Postkarten. Auf der Tonspur kann man sprachliche Fragmente aus einer Sammlung mit Postkarten aus der Zeit zwischen 1902 und heute hören. Angesichts des weltweiten Wandels der Beförderungs- und Telekommunikationsmöglichkeiten und der Entwicklung des Internets schien es ein veralteter Zeitvertreib zu sein, gummierte Papierschnipsel von Freunden und Familienmitgliedern zu sammeln, die es aus persönlichen Gründen oder durch höhere Gewalt in die weite Welt getrieben hatte.
Sa. 5. April, 17.45 Uhr Camera

 

QUI VEUT DU PATE DE FOIE?
Anne-Laure Bizot, F 2001, 6`
Das schreckliche Schicksal eines schwächlichen kleinen Kindes, das gar nicht in eine gefräßige Familie passt…
Fr. 4. April, 21.30 Uhr DKH

 

RAILROAD OF HOPE
Ning Ying, China 2001, 56`
Der Film begleitet Bauern aus Sichuan auf ihrer dreitägigen Zugreise in den Norden Chinas, wo sie hoffen, Geld zu verdienen, um sich selbst und ihren Familien ein besseres Auskommen zu sichern. Die Reise birgt Risiko und Unsicherheit, die Wenigsten haben eine Vorstellung, was sie erwartet.
Do. 3. April, 16.30 Uhr DKH

 

RAIN
Christine Jeffs, NZ 2001, 92`
Janey, ihr kleiner Bruder und ihre Eltern verbringen einen trägen, diesigen Sommer am Meer. Die Tage treiben ereignislos dahin. Während die Kinder am Strand spielen, trinken und zanken sich ihre Eltern und richten Partys für andere Urlauber aus.
Janey ist in diesem schwierigen Alter, in dem man nicht länger Kind, aber auch noch nicht ganz erwachsen ist. Sie verbringt ihre Tage damit, ihrem kleinen Bruder das Schwimmen beizubringen. Auf den Partys hält sie sich im Hintergrund, beobachtet und beurteilt die sexuellen Spannungen zwischen den Erwachsenen, vor allem das Flirten zwischen ihrer Mutter Kate und dem gut aussehenden Fotografen Cady. Kate ihrerseits fühlt sich durch das Heranreifen ihrer Tochter bedroht und die Selbstzufriedenheit ihres Mannes langweilt sie. Sie, die sich nie mit ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter abgefunden hat, erwidert Cadys Bewunderung und wendet sich von der Familie ab, um ganz in ihrem zurückgewonnenen, neu erwachten Sexualleben aufzugehen. Janeys Angriffe gegen die Mutter wegen ihres Anbandeln mit Cady und vor allem der Kampf um die Kontrolle über die Familie hat letztlich fatale Konsequenzen.
Christine Jeffs hat auf einfühlende Weise Kirsty Gunns Roman in einen spannungsgeladenen, schimmernden Film umgesetzt, der die Vorstellungen von Mutterliebe und kindlicher Unschuld anzweifelt.
RAIN ist Christine Jeffs kraftvolles Spielfilmdebüt. Ihr eigener Hintergrund und die enge Beziehung zu Kameramann John Toons sind in der atemberaubenden Schönheit jeder Filmeinstellung erkennbar.
Do. 3. April, 17.45 Uhr Camera

 

R.I.S.E
Revolutionary Women Reenvisioning Afghanistan
Ronit Avni, AFG/USA 2001, 13‘

R.I.S.E zeigt die afghanische Alltagsrealität unter der Taliban-Herrschaft. Ein Teil des Films wurde von RAWA-Mitgliedern nach den Anschlägen des 11. Septembers gedreht. Unter Einsatz ihres Lebens filmten die Frauen dieser Organisation mit einer versteckten Kamera unter der Burka die Greueltaten und Repressalien der Taliban in der afghanischen Öffentlichkeit. Für RAWA wurde die Veröffentlichung diese Videobilder zum wichtigsten Mittel und zur Waffe gegen das unterdrückende Regime.
Sa. 5. April, 12.30 Uhr, DKH

 

ROUND TRIP TICKET
Denise Iris, USA 1996, 12`
In diesem Videotagebuch protokolliert die Filmemacherin – eine in Amerika lebende rumänische Einwanderin – ihre erste Reise in ihre alte Heimat nach dem Niedergang des Kommunismus. Durch Gespräche mit Familienangehörigen und Freunden und durch Iris’ eigene Gedanken zeichnet der Film ein intimes Porträt von Rumänien, einem Land inmitten einer Zeit tiefgreifender Veränderungen.
Do. 3. April, 21.30 Uhr DKH

 

SAINKHO
A VOICE ON THE EDGE- A JOURNEY OF EXTREMES
Erica von Moeller, D 2002, 80`
Die Orte: ein barocker Konzertsaal in England, ein etwas heruntergekommener Club in Rom, ein staubiger Dorfplatz am Ende der Welt. Die Musik: Jazz, Pop und Drum'n Bass. Die Frau: ein Stimmwunder, ein Energiebündel, eine Verletzte, eine Großmutter und Freundin. Wer Sainkho Namtchylak das erste Mal in diesem Film hört, wie sie mit ihrer Stimme einen Raum öffnet, wie sie vom Flüstern unvermittelt in einen Schrei wechselt, wie sie Obertonklänge an Scatgesang reiht, der ahnt, dass sich in ihrer Person mehr als nur Musikstile begegnen.
Sa. 5. April, 17.00 Uhr CineStar

 

SAYA ET MIRA
Jasna Krajinovic, B 2002, 52`
In der Zeit nach dem Krieg in Bosnien leben Saya und Mira, wie viele andere auch, in Häusern, die ihnen nicht gehören. Die serbisch-orthodoxe Saya ist eine alte Frau und der Krieg hat ihr Haus zerstört. Heute lebt sie als Flüchtling in der Stadt Brcko und muss ständig mit ihrer Vertreibung rechnen. Die 17-jährige Mira ist eine bosnische Moslime. Der Krieg zwang ihre Familie zur Flucht aus der Stadt, um Schutz auf dem Land zu suchen. Beide Frauen träumen davon, eines Tages in ihre Häuser zurückkehren zu können.
Do. 3. April, 14.30 Uhr DKH

 

SCHORNSTEIN NR. 4
Jean Chapot, F/D 1966, 88`
Sechs Jahre nach ihrer Hochzeit gesteht Julia Kreuz ihrem Mann Werner, daß sie einen Sohn hat, der bei polnischen Adoptiveltern, dem Arbeiterehepaar Kostrowitz, lebt. Er ist jetzt sieben Jahre alt, und immer muß sie an ihn denken. Von einem übermächtigen Gefühl getrieben, nähert sie sich den Kostrowitz, die bald die drohende Gefahr spüren. Werner schlägt vor, in eine andere Stadt zu ziehen, sperrt Julia ein, vergebens... Julia geht zu den Kostrowitz, bittet, bettelt... Sie können sich nicht einigen. Da entführt sie das Kind aus dem Schulschwimmbad. Ein ungewöhnliches Frauenporträt mit Romy Schneider, die nach ihrem Abschied vom "Sissy"-Image erstmals wieder in Deutschland vor der Kamera stand: Ein in kargen Schwarzweißbildern und langen Dialogpassagen entfaltetes Psychogramm.
So. 6. April, 17.45 Uhr Camera

 

SINGSINGSING
Roswitha Menzel, D 2002, 12`
Das ruhige Leben einer Schneiderin, die das Singen liebt und die Ordnung schätzt, wird gestört: eine Meerjungfrau kommt ihr in die Quere...
Sa. 5. April, 17.00 Uhr CineStar

 

SISTER MY SISTER
Nancy Meckler, GB 1994, 89`
Der Film basiert auf der berühmten Geschichte, die auch Jean Genets „Die Zofen" inspiriert hat. Es ist die Geschichte der Schwestern Christine und Lea, die als Hausmädchen im bourgeoisen französischen Haushalt von Madame Danzard und ihrer Tochter arbeiten. Eine französische Provinzstadt in den 3o-er Jahren. Das Haus und die Atmosphäre sind dominiert von Madame Danzard, die dort in extrem klaustrophobischer Provinzialität lebt. Um der harten Alltagsrealität zu entfliehen, bauen sich die beiden Schwestern eine eigene Welt der starken Gefühle. Eine inzestuöse Beziehung, misstrauisch beäugt von Madame Danzard, die die Vorgänge nicht wirklich versteht. Die Spannung zwischen den vier Frauen erreicht schließlich einen Punkt, an dem ein schockierender Gewaltakt in die Intimität von Madame Danzards Haushalt einbricht, und ihm einen Platz in der Geschichte sicherte.
Do. 3. April, 21.45 Uhr Camera

 

STORE LILLE TRUDE METTE
Benedicte M. Orvung, FIN 2002, 28’
Die erfolgreiche norwegische Stand-up-Komödiantin Trude-Mette kehrt zum ersten Mal in ihren Heimatort an der Barentsee zurück. Dort will sie Spuren ihrer Familie suchen und sich mit ihrer Familie aussöhnen. Trude-Mette will herausfinden, wie die örtliche Gemeinschaft sie jetzt aufnimmt, nachdem sie Erfolg und Ruhm geerntet hat.
Fr. 4. April, 21.30 Uhr DKH

 

SUSPICIOUS RIVER
Lynne Stopkewich, CDN 2000, 92`
Die Struktur und Motive eines düsteren Märchens vom Mädchen, das aufbricht, um ein besseres Leben zu führen, lassen sich in Lynne Stopkewichs SUSPICIOUS RIVER entdecken, der unprätentiös von Gelegenheitsprostitution, Vergewaltigung, Gewalt und Ausbeutung erzählt. SUSPICIOUS RIVER beginnt als ruhiger, beobachtender Film, der eine desolate, an Lynchs TWIN PEAKS erinnernde Provinzkaff-Atmosphäre kreiert, aus der Leila zu entfliehen versucht, um dann langsam und unaufdringlich die Geschichte seiner Protagonistin zu verdichten und tief in menschliche Abgründe zu blicken.
Fr. 4. April, 21.45 Uhr Camera

 

TEKNOLUST
Lynn Hershman Leeson, USA 2002, 85`
Aus Begeisterung für den Einsatz von Robotern mit künstlicher Intelligenz zur Verbesserung der Welt entwickelt die Biogenetikerin Rosetta Stone(Tilda Swinton) ein Rezept, mit dem sie ihre eigene DNS in ein Gebräu mischen kann, das sie in ihrem Computer herstellt. Es gelingt ihr, drei Replikanten zu züchten, die aussehen wie Menschen. Sie nennt die drei Ruby, Marinne und Olive. Zum Überleben benötigen sie allerdings männliche Y-Chromosomen, die bekanntlich nur in Spermien vorkommen. Deshalb programmiert Rosetta Ruby darauf, Bilder und Dialoge aus berühmten Verführungsszenen in klassischen Spielfilmen zu absorbieren. Ruby beginnt daraufhin, diese Szenen in der Realität nachzuleben; den 'Ertrag' teilt sie anschließend mit ihren Schwestern. Durch ihren allmählich entstehenden Kontakt mit der echten Welt begegnet Ruby Phänomenen wie der Kunst, Spiritualität und schließlich - als sie Sandy kennen lernt - ihrer eigenen Fähigkeit zu lieben.
So. 6. April, 19.30 Uhr DKH

 

THE BIRTHDAY
Lucy Blakstad, IR 2002, 12`
Die O'Connors leben auf Inishea, einer kleinen Insel. Um aufs Festland zu gelangen, müssen sie entweder bei Ebbe mit dem Traktor fahren oder ein Kanu benutzen. Anlässlich ihres 65. Geburtstages überredet Padraig seine Mutter Maureen, die seit dem Tod ihres Mannes die Insel nicht mehr verlassen hat, zu einem Ausflug. Auf halben Weg stellt Padraig zu seinem Entsetzen fest, dass nicht genug Wasser im Kühler des Traktors ist...
So. 6. April, 21.45 Uhr Camera

 

THE HOUND AND THE FURY
Kirsten Kelly, GB 2001, 3‘
Die akustischen Possen eines Hundes, eines Fisches und einer Diva resultieren unbeabsichtigterweise in einem einzigartigen Arrangement einer klassischen Melodie…
Fr. 4.April, 21.30 Uhr DKH

 

THE SETTLERS
Ruth Walk, ISR 2002, 58`
THE SETTLERS begleitet das tägliche Leben der Einwohner von Tel Rumeidah (einer jüdischen Siedlung im Autonomiegebiet von Hebron): sieben Familien mit insgesamt dreiundvierzig Kindern. In ihren unnachgiebigen Bemühungen, 'Normalität' zu bewahren, ignorieren sie nicht nur das politische und militärische Chaos um sich herum, sondern auch die Existenz ihrer arabischen Nachbarn. Ihre alltägliche Routine wird einzig von religiösen Feierlichkeiten und der Aufregung um die zaghafte Erlaubnis der israelischen Regierung, feste Behausungenen in Tel Rumeidah zu errichten, unterbrochen. Die Bedeutung dieses israelischen Außenpostens übertrifft ihre Größe bei weitem; ihr Fortbestand wird einzig und allein durch die massive und überproportionierte Militärpräsenz in der Umgebung möglich gemacht. Die unerschütterliche Überzeugung der Siedler, hierher zu gehören, mitten in palästinensisches Autonomiegebiet und in die unmittelbare Nachbarschaft eines Volkes, das für sie nicht existiert, ist, um es milde auszudrücken, surreal.
Do. 3. April, 18.00 Uhr DKH

 

THE TOWER
Quirine Racké, NL 2001, 16`
Die aristokratische Hippie Familie Flatz lebt in einem mittelalterlichen Turm in der Nähe von Salzburg, Österreich, den ihre britische Großmutter Prunella kurz nach dem 2. Weltkrieg erworben hat. Heute lebt sie dort mit ihrem Sohn Martin, seiner Frau Ulrike und deren Kindern Sirius und Isis. Ulrike ist laut Martin, der behauptet, sich mit schönen Frauen auszukennen, die „Quintessenz einer 6o-er-Jahre-Schönheit“. Dank eines Familienvermögens hat keiner von ihnen jemals arbeiten müssen. Doch die „Drei Generationsmillionen“ –eine Generation verdient eine Million, die zweite behält sie und die dritte gibt sie aus – gehen langsam zu Ende. So fällt die schwere Aufgabe, den Turm zu unterhalten, in die Hände der Kinder, von denen Sirius (die lateinische Ableitung von Osiris) es tatsächlich genießt, Geld zu verdienen. Seine verträumte, feenartige Schwester Isis scheint nicht die Richtige für diese Aufgabe zu sein. Bei den Flatzes vermischen sich Realität und Fantasie leicht, wenn sie offen mit einem guten Gespür fürs Dramatische über ihr Leben, Geld, Kunst, Liebe, Missverständnisse und Träume sprechen. Die Leichtfertigkeit, mit der sie dies tun, lässt einen zweifeln, ob dies wirklich eine Familie ist oder nur eine Gruppe von Schauspielern.
Sa.. 5. April, 21.30 Uhr DKH

  

THE WORLD OF INTERIORS
Bunny Schendler, GB 2001, 6’
Eine schwarzhumorige Geschichte über Entscheidungsunfähigkeit, über einen Mann, der sich immer wieder verzettelt und in seinem eigenen häuslichen Netz verheddert. Seine wiederholt erfolglosen Anläufe, die Wohnung zu verlassen, lösen schließlich eine Reihe von Kettenreaktionen aus, die seinen unvermeidlichen Absturz ins häusliche Chaos besiegeln! Der Film ist ein psychologisches Drama, das mit seiner Hauptperson, deren Neurose uns wahrscheinlich allen bekannt vorkommt, den Nerv der Zuschauer trifft.
Fr. 4. April, 20.00 Uhr CineStar

 

TROUBLE EVERYDAY
Claire Denis, F 2001, 100`
Die Geschichte des grenzgängerischen Wissenschaftlers, der, seinen eigenen Versuchen zum Opfer gefallen, versucht, die innerliche Metamorphose zum Biest zu unterdrücken und vor der frisch Angetrauten zu verbergen, findet ihre Inspiration und Motive im klassischen Horrorfilm. Vincent Gallo in der Rolle des Mannes zwischen zwei Frauen: die eigene, jung und unschuldig, ahnt nichts vom grausamen Trieb ihres Gatten, die andere ist die ehemalige Arbeitspartnerin – eine Gleichgesinnte und ebenso Verdammte.
Die tragisch codierten und sexuell aufgeladenen Motive des gothic horror und der romantischen Schauergeschichten transferiert Denis in eine kühl realistische wie roh sinnliche Inszenierung der Gegenwart. TROUBLE EVERY DAY ist ein Film der Gegensätze, sowohl inhaltlich wie formal: Agnés Godards Bilder sind klar und nüchtern, die Originalmusik des Films von Tindersticks ist dagegen warm und sinnlich.
Sa. 5. April, 21.45 Uhr Camera

 

TSCHADARI & BUZ KASCHI
Elke Jonigkeit, D 1989, 99`
Zwei Gegenpole bilden in der afghanischen Gesellschaft eine Einheit: Tschadari versinnbildlicht die zurückgezogene Stellung der Frau im öffentlichen Leben; das beliebte Buz Kaschi Spiel weist aus, welche Eigenschaften vom Mann besonders erwartet werden, nämlich Körperkraft und Härte. 1989 während der russischen Besatzung besucht Elke Jonigkeit Afghanistan und trifft Frauen mit Schicksalen und Lebensauffassungen : Frauen, die nach Pakistan flüchteten und diejenigen, die - bewusst oder die Situation erduldend - in Afghanistan blieben; die aktive Widerstandskämpferin auf der Seite der Mudjahedin und die sozialistische Arbeiterfrau. Wie allerorten zu Kriegszeiten, leisten Frauen gefährliche Kurier- und Spiondienste, pflegen die Verletzten und sorgen für das Überleben der Alten und Kinder. Und sie haben - 'gleichberechtigt' mit den Männern - die Folgen des Krieges zu tragen: auch sie sitzen in Gefängnissen, werden gefoltert und ermordet. Besondere Härte Stellen die Vergewaltigungen dar, sie müssen Haus und Hof verlassen und ins Ausland flüchten.
Fr. 4. April, 10.30 Uhr DKH

  

UND WAS MEINEN SIE DAZU?
Eva Kroll, D 1950, 22’
Ein Lautsprecherwagen kündigt einen Diskussionsabend über die Gleichberechtigung der Frau an. Am Abend selbst redet zunächst alles durcheinander. In einem Gespräch, das sich im Publikum entwickelt, werden die Spielregeln der Diskussion und damit die Grundsätze der Demokratie aufgezeigt. Man trifft sich wieder bei einem Lehrgang für Diskussionsleiter im Haus Schwalbach, wo die Arbeitsgruppe angeleitet durch eine vorbildliche Amerikanerin schnell Fortschritte macht. Im dritten Teil des Films werden die gelernten Techniken von einem der Teilnehmer in der Heimatstadt angewandt. Mit charmantem Zeigefinger erklärt der didaktische Nachkriegsfilm den Deutschen Demokratie und Diskussionstechnik, die sie gern annehmen.
So. 6. April, 11.00 Uhr DKH

 

UN EXERCICE EN PASSAGE
Lin Chalozin-Dovrat, ISR 2002, 8`
UN EXERCICE EN PASSAGE ist ein etwas anderes Reisetagebuch, das sich mit der Idee der Passage beschäftigt. Dabei geht es nicht darum, den Übergang von einem Ort zum anderen oder von einer Sprache zur anderen zu dokumentieren, sondern um den Versuch, die schwer zu fassende Natur der Passage selbst einzufangen und in diesem Stadium so lange wie möglich zu verweilen. Erreicht wird dies mit dem geballten Einsatz von Bild und Ton, die zusammen einen Raum schaffen, der angeblich weder Anfang noch Ende hat. Sich mit der ewigen „Exercise en Passage“ abzufinden ist die einzige Lösung, die angeboten wird.
Sa. 5. April, 21.30 Uhr DKH

 

UN' ORA SOLA TI VORREI
Alina Marazzi, I 2002, 55`
Das Gesicht einer Frau. Zwei Stimmen, scherzend, dann ein Lied: "Juste une heure toi et moi...", dann hört die Sängerin auf zu singen, so wie sie aufhörte zu leben. Dieses Gesicht und diese Stimme sind alles, was Alina Marazzi von ihrer Mutter bleibt: „Vor ein paar Jahren fand ich ein paar alte Filme, die noch mein Großvater aufgenommen hatte. Äußerst neugierig und stark bewegt, begann ich, sie mir anzusehen, besonders jene, die mit einem „L“, dem Anfangsbuchstaben des Vornamens meiner Mutter – Liseli – gekennzeichnet waren. Wie durch Zauberhand schienen diese vor meinen Augen ablaufenden Bilder einer geheimnisvollen und mir unbekannten Person das Leben zurückzugeben. Diese Person war Liseli, meine Mutter, die starb, als ich sieben Jahre alt war.
Dieser Film ist meine persönliche Suche nach dem Bild meiner Mutter, an die ich fast überhaupt keine Erinnerung hatte. Die meiste Zeit meines Lebens wurde der Name meiner Mutter ignoriert, gemieden, im Verborgenen gehalten. Ihr Gesicht ebenso. Doch ich hatte das Glück, sehen zu können, wie sie sich bewegt, wie sie lacht, rennt...sie sogar am Tag ihrer Geburt zu sehen! Und dann konnte ich sie aufwachsen sehen, sehen, wie sie laufen lernt, heiratet, mit mir eine Bootsfahrt macht!“
Sa. 5. April, 16.30 Uhr DKH

 

URBAN GHOST STORY
Genevieve Jollife, GB 1998, 90`
Das heruntergekommene Sozialbau-Wohnsilo, in dem Lizzie mit der alleinerziehenden Mutter und dem jüngeren Halbbruder lebt, ist für sich schon der pure Horror, genau wie der Kredithai, der die Familie massiv bedroht. Doch Genevieve Jolliffe installiert in diese Geschichte eine Art übernatürlichen Poltergeist, der beginnt, die drei in ihrer Wohnung zu terrorisieren und der eine Verbindung zu Lizzie zu haben scheint, die selbst in einer Art Zwischenwelt wandelt. Die im Realismus verhaftete Inszenierung paart sich hier bemerkenswert mit klassischen Schockeffekten.
So. 6. April, 21.45 Uhr Camera

 

WUNDERBAR
tsarah und arani, D 2001, 4‘
Der Kurzfilm WUNDERBAR erzählt die Begegnung zweier Yonis...
Rote Seide. Meeresrauschen. „Als ich sie zum ersten Mal sah, ahnte ich nicht wie gut wir uns unterhalten würden." Worauf die Konversation beginnt.
Fr. 4. April, 21.30 Uhr DKH

 

YO SOY ASI
Sonia Herman Dolz, NL 2000, 80`
Seit dreißig Jahren lebt Mario in einem kleinen Raum in der vierten Etage eines Hauses ohne Fahrstuhl. Nachts verwandelt er sich in eine Frau, um in einem Nachtclub zu arbeiten, und bei Tagesanbruch „schrumpft“ er wieder zu einem Mann. Mario ist ein ‘Transformista’, ein Verwandlungskünstler. Jeden Abend steht er mit anderen alternden Künstlern im Varieté-Club 'La Bodega Bohemia' in Barcelona vor einem winzigen Publikum auf der Bühne. Showmaster und Manager Enrique ist wie ein Vater für diese seltsamen Ansammlung von Künstlern. Darunter: ein geistig behinderter, adoptierter „Sohn” (54), ein singender Klempner, alternde Transvestiten (der älteste ist 77) und der einzig wahre Imitator des legendären kubanischen Sänger Antonio Machin. Marios beste Nummer heißt 'Yo Soy Asi', ein Lied, in dem er sich über sich selbst und darüber, was er ist, lustig macht. Eines Tages erfahren Mario und die anderen Künstler, dass sie gefeuert werden sollen, weil die Frau des senilen Besitzers den Club verkauft hat.
Allen Männern, die sich für diese Nacht ebenso in Schale werfen und damit die Stimmung des Films ins Kino bringen, spendiert femme totale den Eintritt!
Fr. 4. April, 21.30 Uhr DKH

 

ZAZA
Allan Dwan, USA 1923, 66`
Die wunderbare Tragikomödie aus dem Jahr 1923 gab Gloria Swanson die Gelegenheit, alle Register ihres Könnens zu ziehen. Als Pariser Cabaret-Künstlerin verliebt sie sich in einen verheirateten Diplomaten. Sie umgarnt ihn mit großer Finesse bis sie entdeckt, dass er ein Kind hat.
Stummfilm mit musikalischer Begleitung live von Cora Frost.
Fr. 4. April, 19.30 Uhr DKH

 

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