Pressemitteilung
   

16.04.2005

 

10. Internationales Filmfestival Dortmund
12. – 17. April 2005

3. femme totale Kamerapreis der e-m-s new media AG

-- Jurybegründungen --

I. Hauptpreis:
5.000 Euro für Bernadette Paassen

In den Schubladen
( D 2004), Kamera: Bernadette Paassen, Regie: Nathalie Schwarz.

Bernadette Paassen studierte Kamera an der Filmakademie Baden-Württemberg und absolviert ein Aufbaustudium an der polnischen Filmhochschule in Lodz, das sie 2001 abschloss.

IN DEN SCHUBLADEN erzählt von der Mühe der 28-jährigen Bea, ihre Lebenslust zu behalten, gleichzeitig aber den jahrelangen Missbrauch durch ihren Großvater zu verarbeiten, zu vergessen oder zu verdrängen.
Die Anstrengungen dieses Prozesses werden durch eine liebevolle Mischung von Nähe und Abstand in der Kameraarbeit von Bernadette Paassen gezeigt.
Die Auswahl verschiedener Medien und Materialien wie schwarz/weiß, Farbe, 16 mm, Video und Fotos spiegeln den Facettenreichtum der Protagonistin im Glücklichen und im Traurigen wider.
Bernadette Paassen setzt spielerische Gestaltungselemente wie Schärfe/Unschärfe, Verzerrungen und einen fast tänzerischen Umgang mit der Handkamera ein. So werden Zweifel und Zuversicht der Protagonistin für die Zuschauer sicht- und nachvollziehbar.


II. Die Jury vergibt des weiteren drei lobende Erwähnungen:

- DIE BOXERIN
(D 2005), Kamera: Birgit Möller, Regie: Catharina Deus

Birgit Möller studiert an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. DIE BOXERIN wird ihre Abschlussarbeit.

DIE BOXERIN schildert das Leben einer jungen Frau auf dem Land im Osten der Republik. Sie befindet sich in einem Überlebenskampf nicht nur gegen sich selbst, sondern auch gegen die Perspektivlosigkeit und Emotionslosigkeit ihrer Umwelt. Sie beschließt, gegen allen Widerstand, Boxerin zu werden.
Die unprätentiöse Kameraarbeit von Birgit Möller unterstreicht die Stimmung der Geschichte und lässt der Schauspielerin viel Raum, um ihre Wut und Hilflosigkeit auszuagieren.
Birgit Möller arbeitet subtil und bewusst mit dem Einsatz von natürlichem Licht und Kunstlicht und verleiht damit den entsprechenden Szenen Realismus und Glaubwürdigkeit.


- ALLES IN ORDNUNG
(D 2004), Kamera: Ulle Hadding, Regie: Marc Rensing.

Ulle Hadding studierte Kamera an der Filmakademie Baden-Württemberg. Seit 2003 arbeitet sie als freie Bildgestalterin.

Die gut konzipierte Auslösung im Kurzfilm ALLES IN ORDNUNG macht die Fremdheit in der Familie offensichtlich. Aber in den dramaturgisch wichtigen Momenten findet die Kamera die richtige Nähe zu den Protagonisten. Ulle Haddings konsequente Umsetzung ihres Lichtkonzeptes – zum Beispiel die Überstrahlung von hellen Flächen – verstärkt die intendierte Darstellung von Beziehungslosigkeit aller im Film agierenden Personen.

BABUSHKA
(D 2004), Kamera Andrea Gatzke, Regie: Adnan Hadzi.

Andrea Gatzke machte eine Ausbildung zur Kameraassistentin an der Staatlichen Fachschule für Optik und Fototechnik in Berlin und schloss ein Studium im Bereich Kamera an der Filmakademie Baden-Württemberg an. BABUSHKA ist ihr Diplomfilm.

In dem Dokumentarfilm BABUSHKA hat Andrea Gatzke eine herausragende Arbeit mit der Handkamera geleistet. Mit Intuition hält sie das, was sich spontan vor ihrer Kamera entwickelt, fest, und trotzdem hat man das Gefühl, einer Choreographie zu folgen. Durch die Bildkompositionen und die Entscheidung für 16 mm-Filmmaterial lässt sie insbesondere die Schönheit der sibirischen Landschaft aufscheinen.

Weitere Informationen: presse@femmetotale, Tel. 0231-5025480 – Stefanie Görtz und Barbara Fischer-Rittmeyer




Bernadette Paassen - Biographie / Filmographie

Geb. 21. Mai 1971 in Straelen
1992 – 1997: Studium an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg
1997 – 2000: Aufbaustudium an der polnischen Filmhochschule in Lodz.
Seit 2001 lebt sie in Berlin.

Filmauswahl:
Ein Film über den Arbeiter
18 min s/w 16mm 1997 Regie: Stefan Hayn
Internationale Kurzfilmtage Oberhausen

Jestem tu (bin hier)
19 min Farbe dvcam 1999 Regie: Bernadette Paassen
internationale Dokfilmfestivals in
Krakau, München, Neubrandenburg, Stuttgart, Dresden (lobende Erwähnung)

I wish, I wait
17 min Farbe 35mm 2000 Regie: Ewa Banaszkiewicz
Int. Filmfestival Cannes 2001, Morbegno Film Festival, Festival Signes de Nuit Paris,
Mostra Curta Cinema

Tymon
45 min Farbe dvcam und s/w 16mm 2000 Regie: Bernadette Paassen
Sopot Filmfestival, Polen

Schuldnerberichte
90 min Farbe und s/w 16mm 2002 Regie: Stefan Hayn und Anja-Christin Remmert
Ausstrahlung im SWR

Wer ist Anna Walentynowicz?
60 min Farbe dvcam 2002 Regie: Sylke Rene Meyer
Ausstrahlung im WDR und arte

Unterwegs
81 min Farbe blow-up dv-35mm 2003 Regie: Jan Krüger
Tiger-Award Rotterdam, Berlinale 2004 - Perspektive Deutsches Kino
Crossing Europe Linz, Berlin and Beyond San Francisco

All’s very well
46 min Farbe dvcam 2004 Regie: Idit Samet
Jerusalem Filmfestival

Eviannaive
80 min Farbe dvcam 2004 auch Kamera: Marcus Jaeger, Regie: Verena Vargas

In den Schubladen
58 min Farbe dvcam und s/w 16mm 2004 Regie: Nathalie Schwarz

Malerei heute
61 min Farbe und s/w 35mm 1998-2005 Regie: Anja-Christin Remmert, Stefan Hayn

 

 

 

 

 

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